…dass jede Schädigung von Kulturgut, gleichgültig welchem Volke es gehört, eine Schädigung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit bedeutet, weil jedes Volk seinen Beitrag zur Kultur der Welt leistet…
Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten, 1954


Spätestens seit der Krim-Annexion und den russischen Kriegshandlungen im ostukrainischen Donbass, und noch mehr seit der russischen Invasion ab dem 24. Februar 2022 ist die Künstlerin Maria Prymatschenko (1909‒1997) zu einem Symbol des Friedenswillens und der ukrainischen Identität geworden.
Prymatschenko ist eine Vertreterin der Naiven Kunst. Ihre Gouachen sind von der ukrainischen Volkskultur inspiriert, und ihre Bildschöpfungen beziehen sich auf den Legendenschatz ihrer Heimat. Auf ihren farbenfrohen Gemälden erscheinen eine fantastische Fauna und Flora. Als Autodidaktin erlangt die junge, aus bäuerlichen Verhältnissen stammende Malerin schnell eine gewisse Bekanntheit in ihrer Region. Bald darauf wird sie von einflussreichen Vertretern des ukrainischen Kunsthandwerks entdeckt, die sie nach Kyjiw einladen. 1937 werden einige ihrer Werke auf der Weltausstellung in Paris gezeigt. Von der Kinderlähmung gezeichnet, blieb die Künstlerin zeitlebens in ihrem Heimatdorf und betonte, dass sie ihre Inspiration aus ihren Träumen beziehe. 1966 wurde sie mit dem bedeutenden Taras-Schewtschenko-Preis für herausragende Werke der ukrainischen Kunst und Kultur ausgezeichnet. Neben einer großen Zahl an Gemälden hat sie auch Stickereien und bemalte Keramik hinterlassen.

Datum

7. Juni > 3. September 2023