Plakate sind ein beliebtes Medium der politischen Kommunikation. Sie werden eingesetzt bei Wahlen und politischen Kampagnen. Die Überzeugungskraft, die von ihnen ausgeht, liegt dabei oft mehr in der bildlichen Darstellung als in der Textaussage. Auch in der Geschichte der europäischen Integration spielt die Plakatwerbung eine wichtige Rolle. Plakate haben das öffentliche Bild von Europa seit den Anfängen des Einigungsprozesses in den 1950er Jahren geprägt. Die Ausstellung zeigt Beispiele aus sechs Jahrzehnten und aus verschiedenen Ländern der europäischen Gemeinschaft, darunter die berühmte Plakatserie zum Marshall-Plan von 1950. Offiziellen Postern von EU-Institutionen stellt die Schau Entwürfe von politischen Parteien und Organisationen gegenüber, die zum Teil eine EU-kritische Haltung einnehmen. Die Originale stammen aus einer Privatsammlung, die das Museum 2010 mit finanzieller Unterstützung der Amis des Musées d’Histoire et d’Art Luxembourg erworben hat.

In dem Maße, wie die europäische Union bis heute eine „Baustelle“ geblieben ist und sich kontinuierlich weiterentwickelt, gibt es auch kein einheitliches und fertiges „Image“ von Europa. Die europäische Selbstdarstellung ist eine Konstruktion und unterliegt einem ständigen Wandel. Trotzdem fällt auf, dass einige Motive immer wieder benutzt wurden, um für ein vereintes Europa zu werben, wie z.B. die Flaggen der Mitgliedsstaaten, der Sternenkranz oder die europäische Länderkarte. Die Ausstellung ordnet die Plakate nach häufig wiederkehrenden Bildthemen und macht verschiedene Visualisierungsstrategien in der europäischen Kommunikation deutlich.

Datum

26. März > 1. April 2012