Luxemburg, im Herzen Europas, ist Tag für Tag das Versuchslabor gelebter Mehrsprachigkeit. Die Vielfalt der Sprachen, seit der Bibel durch die Episode vom Turmbau zu Babel symbolisiert, ist Herausforderung und Bereicherung zugleich.

Man könnte sich dafür entscheiden, mithilfe einer einzigen, globalisierten Sprache wie Globish (bzw. Global English) zu kommunizieren. Doch ist eine Sprache nicht nur Kommunikationsmittel, denn wenn man es dabei beließe, würde man sich der Fruchtbarkeit der Sprachen und der Kulturen, die sie tragen, berauben. Die andere Möglichkeit ist das Übersetzen, ein bewusstes Arbeiten mit den Unterschieden, welches die Bedeutung und den Nutzen der Vielfalt deutlich macht. Übersetzen ist eine der großen kulturellen und gesellschaftlichen Herausforderungen in einer globalisierten und mehrsprachigen Welt. Übersetzen bedeutet, die Vielfalt zu respektieren, indem man wechselseitige Verbindungen knüpft.

Babel heureuse? widmet sich der Mehrsprachigkeit und dem Übersetzen in einer historisch-philosophischen Perspektive, die weit über Luxemburg hinausgeht. Anhand einer einzigartigen Zusammenstellung von seltenen Museumsobjekten und Dokumenten sowie außergewöhnlichen oder alltäglichen Gegenständen führt die Ausstellung durch die diversen Ausprägungen von „Babel“, durch Erfolge und Fallstricke der Übersetzung, vom Stein von Rosette bis zur künstlichen Intelligenz. Sie fragt nach den Bedingungen für ein „glückliches Babel“ (ein Ausdruck, den wir Roland Barthes verdanken), durch Raum und Zeit, bis zum heutigen Tag.

In Kooperation mit der Luxembourg School of Religion & Society

Datum

12. Oktober > 13. Juli 2025