2.900 laufende Regalmeter, 320 Urkunden, 12.300 Pläne, 8.500 Poster und öffentliche Anschläge, dazu 26.000 digitale Dokumente: Das alles (und noch viel mehr) befindet sich heute im Archiv der Stadt Luxemburg. Es ist das Gedächtnis der Stadt, mit dem ältesten Schriftstück aus dem Jahr 1244. Die Ausstellung bietet dem Besucher die einmalige Chance, hinter die Kulissen dieser Institution zu schauen und dabei zu entdecken, wie genau sie eigentlich funktioniert und welche gesellschaftliche Bedeutung sie hat.
In der Verwaltungsgeschichte der Stadt Luxemburg spiegelt sich immer auch die Stadtgeschichte: von der ersten Form der Selbstverwaltung ab dem 13. Jahrhundert über die Entwicklung der Stadtsiegel unter verschiedenen Herrschaften bis zur eigenen Gerichtsbarkeit. In einem vergleichenden Ansatz stellt die Ausstellung Dokumente der Vergangenheit solchen aus jüngster Zeit gegenüber, wobei sich verblüffende Parallelen ergeben, sei es bei Gemeinderatssitzungen, Rechnungsbüchern, Kaufverträgen, Sterbe- und Melderegistern oder der Stadt- und Mobilitätsplanung.
Zwei wesentliche Funktionen des Archivs werden beleuchtet: Zum einen bewahrt es historische Zeugnisse, zum anderen geben die dort abgelegten Dokumente Rechenschaft über politische Entscheidungen. Beispiele prominenter Streitfälle zeigen auf, wie das Archiv zur Klärung beitragen konnte. Anhand der Besatzung Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg wird deutlich, dass Archive auch ihren Beitrag zur Aufarbeitung von schmerzhaften Perioden der Vergangenheit leisten.
Die Besucher schauen dem Archivpersonal bei seiner alltäglichen Arbeit sowie bei den wichtigen Konservierungsmaßnahmen (vom Wasserschaden bis zu elektronischen Datenträgern) über die Schulter. Schließlich erfährt man in einem eigens eingerichteten „Lesesaal“, wie man selbst das Archiv nutzen kann und welche Hilfsmittel man benötigt, um jahrhundertealte Dokumente zu entschlüsseln: Kenntnisse des Aufbaus mittelalterlicher Urkunden, Siegelkunde, das Entziffern historischer Schriften oder die Grundlagen der Ahnenforschung.
Abschließend zeigen historische Beispiele (darunter die Cholera-Epidemien des 19. Jahrhunderts, die Baugeschichte des Cercle municipal oder die größenwahnsinnigen Pläne der NS-Verwaltung für Luxemburg), wie spannend die Recherche im Archiv sein kann und welche einzigartigen Erkenntnisse am Ende einer mühevollen Dokumentendurchsicht stehen können. Zahlreiche interaktive Stationen machen Lust darauf, einmal selbst im echten Stadtarchiv zu „stöbern“.
Spoiler alert: Der geheimnisvolle Titel LU 82.1.2_296 entspricht der zukünftigen Signatur, unter der die den Entstehungsprozess der Ausstellung dokumentierenden Unterlagen – Konzeptpapiere, Pläne, Rechnungen usw. – später ins Archiv der Stadt Luxemburg aufgenommen werden!
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